Ausbreitungsbedingungen (Propagations)

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Ausbreitungsbedingungen
A, K, SFI...gelesen oder gehört hat davon jeder von uns, sei es im wöchentlichen Funkwetterbericht
von DL1VDL oder auf verschiedenen Internetseiten. Doch was bedeuten diese Angaben konkret für
uns? Hier in Kürze die wichtigsten Details für Kurzwelle:

Solar Flux Index (SFI)
Dieser Index beschreibt die Strahlenmenge, welche wir von der Sonne erhalten, sein Wert liegt
zwischen 50 und 300. Allgemein läßt sich sagen, dass bei einem solaren Flux von 50 die höchste zu
verwendende Frequenz (engl.: Maximum Useable Frequency, MUF) bei etwa 12 MHz liegt. Beträgt
der SFI 300, so liegt diese Frequenz schon im VHF-Bereich. Für gewöhnlich ist dieser Wert im
Sonnenfleckenminimum eher niedrig, hohe Werte sind während des Sonnenfleckenmaximums im
elfjährigen Zyklus zu erwarten.

Geomagnetische Aktivität, K und A
Steigt die Anzahl der Sonnenflecken, so erreichen auch mehr solare Partikel das Magnetfeld unseres
Planeten, welches darauf unterschiedlich reagieren kann. Stört dieser Partikelstrom das Magnetfeld der Erde, so verschlechtern sich die Bedingungen auf Kurzwelle und die MUF sinkt. Daraus resultiert der Bedarf an der Überwachung des Magnetfeldes.

Der K-Index ist ein lokaler Wert im Vergleich zu einem ruhigen Tag einer einzelnen Messstation.
Dieser Wert kann zwischen 0 und 9 betragen und wird in dreistündigem Rhythmus ermittelt. Der Kp-
Index hingegen ist der Durchschnitt aller K-Indexe der Welt.

Werte von 0 und 1 beschreiben ein ruhiges Magnetfeld und somit gute Ausbreitungsbedingungen auf
Kurzwelle. Geomagnetische Stürme bis hin zum Totalausfall erleben wir bei Werten zwischen 7 und 9.
Der tägliche Durchschnitt der lokal gemessenen geomagnetischen Aktivität ist der A-Index und wird
aus dem K-Index errechnet. Da der K-Index logarhythmisch ist, ist dieser für tägliche Durchschnitte
ungeeignet.

Aus diesem A-Index wird von alles Messstationen weltweit im schon erwähnten dreistündigen
Rhythmus der ap-Index errechnet und stellt den globalen Durchschnitt dar. Der weltweite
Tagesdurchschnitt wird Ap-Index genannt und kann zwischen 0 und 400 betragen. Werte zwischen 0
und 3 beschreiben auch hierbei ein ruhiges Erdmagnetfeld wohingegen dieser Index bei
geomagnetischen Stürmen über 80 beträgt.

Im Sonnenfleckenmaximum steigt auch die geomagnetische Aktivität als Resultat des vermehrten
solaren Partikelstromes, welcher auf das Erdmagnetfeld trifft. Ebenso kann hierdurch die Ionosphäre negativ beeinflusst werden, ionosphärische Stürme sind die Folge. Somit sind hohe SFI-Werte nicht zwangsläufig positiv zu betrachten.

Ein paar Randinformationen
Die hellen Bereiche am Rande der Sonnenflecken geben die meiste solare Strahlung ab.
Sonnenflecken wurden erstmals durch Theophratus bereits um das Jahr 325 AD entdeckt!
Ionosphärische Stürme können einen Totalausfall der Kurzwelle verursachen. Auch Sterne weisen solche Flecken auf, wenngleich Ihr Einfluss eher marginal ist. Sonnenflecken weisen eine Temperatur von „nur“ 4500°C auf, während ringsum 5500°C herrschen.

Originaltext von M0SVA, übersetzt durch DK1NY.

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